Ein hochspannender Dividendenkönig aus den USA

Liebes Mitglied,

bei Dividendenaristokraten und Dividendenkönige handelt es sich in der Regel um etablierte Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell. Sie gelten oft als wenig aufregend und bieten nur ein geringes Wachstumspotenzial. Doch es existieren bemerkenswerte Ausnahmen.

Eine solche ist PepsiCo (ISIN: US7134481081), ein Unternehmen, das seit vielen Jahren durch signifikante operative Zuwächse und ein ansehnliches Dividendenwachstum beeindruckt. Auch wenn PepsiCo für viele Anleger auf den ersten Blick langweilig erscheinen mag, bin ich davon überzeugt, dass sich die Wachstumsstory des Unternehmens fortsetzen wird.

Daher empfehle ich heute den Kauf der PepsiCo-Aktie und damit den ersten Baustein für unser Dividenden-Wachstumsdepot.

Übrigens: In diesem Monat werde ich Ihnen noch 6 weitere Dividendenwachstumsaktien vorstellen. In Summe erhalten Sie alleine mit diesen Aktien eine solide Basis für Ihr Depot, die Ihnen kontinuierliches Vermögenswachstum in Aussicht stellt.


Die operativen Grundlagen

PepsiCo wird allgemein als einer der weltweit führenden Getränkekonzerne wahrgenommen, was zumindest teilweise zutrifft. Das Produkt- und Markenportfolio umfasst laut Unternehmensangaben mehr als 500 Marken, die weltweit in über 200 Ländern vertrieben werden.

Das Kernproduktportfolio besteht jedoch aus den führenden Snack- und Getränkemarken. Dabei führt das Unternehmen 23 Marken, die jährlich jeweils mindestens eine Milliarde US-Dollar Umsatz erzielen, wobei viele dieser Marken aus dem Getränkesegment stammen.

Zu diesen gehören neben der namensähnlichen Pepsi-Cola auch Getränke wie 7Up, Mirinda und Schwip Schwap. In den USA erfreut sich Mountain Dew großer Beliebtheit. Mit Gatorade verfügt der Konzern mit Sitz in Purchase zudem über die weltweit führende Marke im Sportgetränkesegment. Ein solides Portfolio im Getränkebereich stellt nur einen der starken Geschäftszweige des Unternehmens dar.

Darüber hinaus verfügt PepsiCo über ein robustes Snack-Segment, das rund um das Frito-Lay-Segment aufgebaut ist. Lays-Chips oder Doritos gehören zum Kerngeschäft und sind ebenfalls Marken, die mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz pro Jahr erzielen.

Das operative Fundament von PepsiCo stützt sich neben dem Groß- und Einzelhandel auch auf das kommerzielle Gastronomiesegment. Durch Verträge mit Systemgastronomieketten und Restaurantketten vertreibt das Management unter anderem Sirups oder bietet exklusiv in den Lokalitäten die eigenen Getränke an.


Warum PepsiCo ein Kauf ist

PepsiCo zeichnet sich aus mehreren Gründen als äußerst attraktive Investition aus. Faktoren wie Preisgestaltungsmacht, defensive Qualität, eine solide Dividendenrendite und innovative Produktentwicklungen untermauern meiner Meinung nach eine überzeugende Investmentthese. Letztendlich kommt es auf die Qualität, das Wachstum und den Preis an, zu dem wir aktuell die Aktie erwerben können.

Als Einkommensinvestoren müssen wir angesichts eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses von etwa 26 besonders das zukünftige Wachstum im Blick behalten, das eine Neubewertung der Aktie und weiteres Dividendenwachstum nach sich ziehen sollte.

PepsiCo verfügt über zahlreiche Wachstumsmotoren, angefangen bei der Preisgestaltungsmacht. Insbesondere in Jahren hoher Inflation konnte das US-amerikanische Unternehmen durch Preisanpassungen kontinuierliches Wachstum erzielen.

Im ersten Halbjahr 2023 steigerte der Konzern seinen Umsatz um beeindruckende 10,2 Prozent auf 40,16 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Nettogewinn kletterte um beachtliche 16,0 Prozent auf 3,59 US-Dollar pro Aktie. Gleichzeitig war das Geschäftsvolumen im ersten Halbjahr um 3 Prozent rückläufig.

Eine beeindruckende Demonstration der Preisgestaltungsmacht von PepsiCo.

Wesentliche Treiber des operativen Wachstums waren demnach höhere Preise und kleinere Akquisitionen, die allerdings mit einem Umsatzanteil von rund 1 Prozent vernachlässigbar sind.

Das organische Wachstum ist also vor allem auf die Popularität der Produkte zurückzuführen. Selbst in Zeiten von Inflation und Preissteigerungen weichen die Verbraucher nur zögernd von Pepsi, 7Up, Mirinda oder Mountain Dew auf günstigere Alternativprodukte aus. Dies unterstreicht die geringe Preiselastizität und zeigt, dass PepsiCo seine Preisgestaltungsmacht erfolgreich eingesetzt hat.

Für das gesamte Jahr 2023 erwartet das Management ein Umsatzwachstum von 10 Prozent und eine beeindruckende Zunahme des Ergebnisses je Aktie um 12 Prozent. Dies bestärkt meine Ansicht, dass eine fortlaufende, robuste Wachstumsstory vorliegt, die zudem von hoher Qualität gekennzeichnet ist.

Abgesehen von den erfolgreichen Preiserhöhungen setzt das Management von PepsiCo weitere wichtige strategische Schritte. Eine Partnerschaft mit Beyond Meat eröffnet dem Unternehmen den Zugang zum Markt für pflanzliche Snacks.

Zugleich sicherte sich PepsiCo eine Beteiligung am Unternehmen Celsius, um im boomenden Markt für Energy-Drinks eine starke Wachstumsposition zu besetzen. PepsiCo übernimmt den Vertrieb und die Expansion von Celsius, was eine Win-Win-Situation darstellt und aller Voraussicht nach zu lukrativem Wachstum beider Unternehmen führen wird.

Das zukünftige Wachstum von PepsiCo fußt somit auf einem soliden und diversifizierten Fundament und lässt eine hohe Qualität erkennen. Ich bin überzeugt, dass dies langfristiges Dividendenwachstum und eine attraktive Dividendenrendite zur Folge haben wird.


Die Dividende von PepsiCo

In diesem Jahr hat PepsiCo einen beeindruckenden Meilenstein erreicht: Das Management erhöhte zum 50. Mal in Folge die jährliche Dividende. Sollten keine unvorhergesehenen Kürzungen eintreten (die derzeit nicht absehbar sind), dürfte die Aktie voraussichtlich den Status eines Dividendenkönigs erlangen.

Gewöhnlich steigern Dividendenkönige ihre Ausschüttungen eher moderat. PepsiCo stellt hier allerdings eine erfrischende Ausnahme dar. Zuletzt wurde die Dividende je Aktie um 10 Prozent auf 1,265 US-Dollar pro Quartal erhöht, nachdem zuvor 1,15 US-Dollar ausgezahlt worden waren.

In Anbetracht des soliden Wachstums des bereinigten Ergebnisses je Aktie, das mit 12,0 Prozent pro Jahr prognostiziert wird, und eines erwarteten Anstiegs des freien Cashflows je Aktie um 10,4 Prozent, erscheint mir weiteres Dividendenwachstum sehr wahrscheinlich.

Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 3,0 Prozent sind die anfänglichen Ertragsmöglichkeiten bereits attraktiv. Insbesondere durch das zusätzliche Dividendenwachstum könnten wir langfristig signifikant höhere Werte erzielen.

Betrachtet man das Verhältnis zwischen der Dividende und dem Ergebnis je Aktie im ersten Halbjahr, so liegt dieser Wert derzeit bei 70,4 Prozent. Dies lässt Raum für weiteres Dividendenwachstum. Dennoch sind die Dividende und das operative Wachstum die Haupttreiber der Rendite. Für eine Investition, die den Markt schlagen soll, benötigen wir ein Wachstum, das auch in den nächsten Jahren voraussichtlich im hohen einstelligen Prozentbereich liegen wird.


Risiken, die man beobachten muss

Selbst bei einer Qualitäts- und Dividendenwachstumsaktie wie PepsiCo sind Risiken zu beachten. Ein erster wichtiger Faktor ist die fundamentale Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 setzt die derzeitige Bewertung eine Fortsetzung des Wachstums voraus. Falls das Management seine eigenen Wachstumsziele nicht erreicht, könnte dies zu kurzfristiger Volatilität im Aktienkurs führen. Viele Investoren würden wahrscheinlich zögern, die Aktie zu den derzeitigen Bewertungsmultiplikatoren zu erwerben, wenn das Wachstum stagniert.

Des Weiteren hat die jüngste Geschichte gezeigt, dass auch Unternehmen wie PepsiCo von exogenen Schocks wie einer Pandemie betroffen sein können. Obwohl das Management den Umsatzrückgang im Restaurant- und Gewerbesegment durch das starke Snack- und Einzelhandelsgeschäft ausgleichen konnte, bestand dennoch ein gewisses Risiko.

Andere Wettbewerber, wie Coca-Cola, waren stärker von den Auswirkungen der Pandemie aufgrund ihrer stärkeren Präsenz in Restaurants betroffen. Dennoch besteht eine gewisse Korrelation und ein operatives Risiko im Zusammenhang mit Pandemien oder ähnlichen Ereignissen, die die Schließung von Restaurants zur Folge haben. Dieses Risiko ist zwar schwer vorhersehbar, aber dennoch real und sollte berücksichtigt werden.

Schließlich sollten wir die Bilanz von PepsiCo im Auge behalten. Das Management trägt derzeit eine Gesamtverschuldung von 78 Milliarden US-Dollar, wovon 29,6 Milliarden US-Dollar kurzfristige Verbindlichkeiten sind. Obwohl rund 10 Milliarden US-Dollar in Form von Cash und kurzfristig verfügbaren liquiden Vermögenswerten vorhanden sind, könnte PepsiCo seine Schulden nicht sofort begleichen. In Zeiten steigender Zinsen könnte die Refinanzierung möglicherweise das operative Wachstum beeinträchtigen.

Dennoch verfügt PepsiCo über ein operatives Geschäft, das einer Cash-Cow ähnelt. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen etwa 10,8 Milliarden US-Dollar an Cash. Davon wurden jedoch 7,7 Milliarden US-Dollar für Dividenden und geringfügige Aktienrückkäufe verwendet. Es ist daher möglich, dass das Management temporär das Dividendenwachstum begrenzt, um in die Stärkung der Bilanz zu investieren. Auch dies stellt ein Risiko dar, oder zumindest einen Faktor, den wir im Auge behalten sollten.


Das Fazit

PepsiCo ist eine Aktie, die Qualität und Wachstum verspricht. Dies hat seinen Preis, wie wir mittlerweile an der relativ hohen Bewertung sehen. Dennoch: 3,0 Prozent Dividendenrendite mit Aussicht auf ein Dividendenwachstum im mindestens hohen einstelligen Prozentbereich sind attraktive Merkmale, die ich Ihnen heute zum Kauf empfehle.

Einen Dividendenkönig mit solchen operativen Wachstumsraten und Dividendenwachstumsraten ist vergleichsweise selten. Oder anders gesagt: Es sind defensive Qualitäten, die in der Aktienwelt ansonsten kaum vorhanden sind.

 

Ich wünsche Ihnen stets gute Investments.

Ihr

Armin Hecktor